Geburtsvorbereitung für Stute und Fohlen - Teil1
Hilfe wir erwarten ein Fohlen
Es gibt wohl nichts schöneres und erhebenderes als bei einer Fohlengeburt dabei zu sein und sie life zu erleben. Doch auch wenn Mutter Natur hier unglaubliches leistet. Eine Geburt muss wohl geplant und vorbereitet werden.
Es ist Frühling und auch unsere Fohlen stehen wieder in den Startlöchern.
Grund genug um sich auch wieder alles anzusehen was man so für die Geburt griffbereit haben muss, gegebenenfalls Dinge nach zu kaufen und ganz generell die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Denn wenn es dann losgeht ist die Zeit knapp und im Falle eines Falles muss wirklich alles Parat liegen. Ganz generell sollte man sich selbst und natürlich auch die Stute und die Umgebung auch auf die Geburt entsprechend vorbereitet.
Arbeiten wie Stall Desinfektion speziell z.b. der Wände, denn die neugeborenen Fohlen schnullern an allem rum. Stall Kontrolle das auch wirklich alles Fohlensicher ist. Und dann natürlich der Full Service für die Mama. Die Fütterung der Stute wird ja bereits die letzten 3 Monate angepasst.
In den letzten 3 Monaten der Tragzeit ist das Größenwachstum des Fohlens am stärksten. Und die Stuten vollbringen in dieser Zeit Höchstleistung. Für uns ist es da selbstverständlich, das die Stuten mit bestem Futter und Mineralien unterstützt werden.
Die Wurmkur mit Ivermectin 4-6 Wochen vor der Geburt und dann noch mal kurz vor dem Abfohlen, also absehbar ist das das Fohlen in den nächsten Stunden kommt.
Vorbereitend für die Geburt geben wir den Stuten auch zur Unterstützung homöopathische Präparate die für Pferde zugelassen sind. Um die Geburt und auch im Nachgang die Säuberung und den Milchfluss zu unterstützen
ja wann kommt es denn nun das Fohlen
Als Züchter steht man mehr als einmal vor dieser Frage.
Denn man will die Geburtsphase übrwachen um notfalls eben auch eingreifen zu können.
Die durchschnittliche Tragzeit liegt bei 336 Tage , generell sagt man auch zwischen 320 und 360 Tage sind aber auch möglich und es gibt auch noch Ausreißer nach oben und unten .
Gerade bei Stuten die ihr erstes Fohlen bekommen, sitzt man da auf Kohlen. Denn man hat noch keine Anhaltspunkte, die einem Hinweise geben, wann es losgehen könnte. So kann z.b auch die Milch erst mit der Geburt einschießen und somit sind sie für Überraschungen gut. Somit muss man bei Ihnen meist schon früher mit der 24stündigen Überwachung anfangen um den Geburtstermin sicher abzupassen..
Natürlich gibt es auch viele äußerlich sichtbare Merkmale das die Geburt in die Endphase geht. Ca 4 Wochen vor der Geburt füllt sich das Euter langsam. Ca 3Wochen vorher lässt auch langsam die Kruppenmuskulatur nach und die Beckenbänder werden weich, bei manchen Pferden zeichnet sich dann die Schweifrübe deutlicher ab. Das umliegende Gewebe fühlt sich dann wabbelig an und gibt bei der Berührung deutlich nach.
Wenige Tage vor der Geburt verändert sich auch die Scheide wird weicher / geschwollener und länger. Auch können sich in dieser Zeit großflächige Unterbauchödeme entwickeln. Aber auch da gilt wenn es seltsam wird und die Stute unwohl Zeichen hat muss der Tierarzt gerufen werden. Die Bauchform verändert sich in dieser letzten Phase ebenfalls noch einmal da die Bauchmuskulatur das Fohlen langsam in Position bringt.
Das Euter ist zum Ende hin prall gefüllt auch die Zitzen sind deutlich geschwollen. Und in den letzten Tagen können sich dann die sogenannten Harztropfen bilden. Aber das ist kein muss. Und im allgemeinen deutet es darauf hin das die Geburt in den nächsten 24-48 statt findet .. kann aber auch noch eine Woche dauern wenn die Stute es hinauszögert.
Manche Züchter setzen auch auf die PH Bestimmung der Milch und Temperaturmessungen um den Zeitpunkt einzugrenzen.
Ja es ist so man kann die Geburt nicht genau vorhersagen aber man kann es etwas eingrenzen wenn man die Stute kennt. Und die Stuten passen da auch gerne den unbeobachteten Moment ab. Was ja auch meist gut geht.
Generell ist es immer jedoch gut und speziell bei den Erstlings Mamas, wenn man bei der Geburt dabei ist. Viel zu oft öffnet sich die Eihaut nicht und die Fohlen ersticken schlimmstenfalls oder sie inhalieren eben Fruchtwasser. Von andern Problemen bei der Geburt wie Red Bag oder falsche Lage des Fohlens bei der es dann um Minuten geht um das Fohlen und eventuell auch die Stute zu retten, wollen wir hier gar nicht sprechen.
Erst wenn das Fohlen fertig ist und die Lunge wird als letztes ausgebildet wird die Geburtsphase eingeleitet. Da diese Entwicklung unterschiedlich abläuft ist auch der Geburtstermin immer nur ein best guess.. die Ursache das es so unterschiedlich lang dauert ist nicht final erforscht. Manche gehen davon aus das es Familiengenetik ist, manche sagen es liege an der Versorgung durch die Plazenta.
Interessant ist das bei einer Studie sich der männliche Nachwuchs mit dem Auszug aus dem Hotel Mama geziert hat und in der Regel länger ausgetragen wurden.
Dieser Fakt das der Geburtstermin eben nicht wirklich errechnet werden kann, macht es uns Züchtern natürlich schwer, das wir bei der Geburt mindestens überwachend anwesend sind können um eben im Notfall eingreifen zu können.
Heutzutage hat man zum Glück technische Hilfsmittel die bei der Überwachung unterstützen und die Stute nicht über das normale Maß hinaus zu stören.
z.b. Kameras zum überwachen aus dem Hintergrund und auch ohne das man selbst dauernd raus in den Stall muss sind ein Segen. Es gibt sogar Dienstleister, die eine Überwachung in der Nacht anbieten, so dass man nicht selber die ganze Zeit wach bleiben muss und auch Geburtsmelde Gurte die Alarm geben wenn die Stuten sich flach ablegen. Diese haben natürlich den Nachteil wenn man eine Stute hat die Trotz umfangreichem Babybauch nicht auf ihren tiefe Schlaf in der Nacht verzichtet.